KLETTERN IN MÜNCHEN
Klettern kann sicher ein jeder von uns – sind wir doch als Kind auf unzählige Bäume und Gerüste geklettert. Dies gilt es nun wieder zu entdecken. Es gibt jedeoch einen bedeutenden Unterschied, heute wollen wir höher hinaus, daher ist es zwingend nötig sich mit den Sicherheitsregeln auseinanderzusetzen! In der Rubrik: Klettern in München stellen wir den Klettersprot vor mit dem Fokus in der Halle.
Es ist daher sinnvoll die ersten Erfahrungen in der Kletterhalle zu sammenl. Zum einen aus besagten Sicherheitsgründen, da die künstliche Kletterwand zahlreiche Einsteigerrouten bietet und die ersten Schritte durch geschultes Personal im Kurs überwacht werden, zum anderen durch die Flexibilität, die einem in der Halle geboten wird. Tageszeiten, Wetter, Jahreszeiten, Lange Anreisewege, etc. sind keine Faktoren, die das Klettern in der Halle beeinflussen.
Was benötige ich zum klettern? Was muss ich mitbringen?
Wer es zunächst einmal ausprobieren möchte, kann sich die nötige Ausrüstung in den meisten Kletterhallen ausleihen. Hier werden meist „Schnupperkurse“ angeboten, die für die ersten Gehversuche durchaus zu empfehlen sind. Ihr braucht also nichts weiter als Spaß an der Bewegung. All denjenigen, die anschließend weiterklettern wollen sei geraten, das erste Geld in eigene Kletterschuhe zu investieren. Möchte man ja nicht dauerhaft in Leihschuhe schlüpfen!
ZU BEGINN HIER NOCH EINE ERLÄUTERUNG DER BEGRIFFLICHKEITEN:
Kletterhalle
Eine Kletterhalle ist eine künstlich angelegte Kletteranlage. Hier werden nicht nur Sportkletter-, Speed-, und Boulder-Wettkämpfe veranstaltet, sondern sie bietet in erster Linie Hobbysportlern die Chance, sich im Klettern zu versuchen, ohne sich Material kaufen oder sich an Bergmassive rantrauen zu müssen. Es gibt verschiedene Formen von Kletterwänden, die sich in den Gradzahlen des Überhangs, Wandstrukturen und auch Materialeigenschaften unterschieden. Die Griffelemente sind auf den verschiedensten Untergründen montiert: vom Mauerwerk über Holzwänden bis hin zu Kunstwänden. Die Schwierigkeiten der einzelnen Routen ergeben sich aus der Art der Griffe, der Wandcharakteristik, der Länge der Route und aus dem Abstand der Griffe.
Klettergurt
Der Klettergurt ist neben dem Seil das wichtigste Utensil beim Klettern. Indoor wird beinahe ausschließlich ein Hüftgurt verwendet. Er besteht aus mehreren Einzelteilen, wie zum Beispiel der Anseilschlaufe, Hüftschlaufe, Beinschlaufen, Materialschlaufen, Verschluss. Das richtige Anlegen des Gurtes ist lebenswichtig, daher ist die korrekte Einweisung bei erstmaliger Anlegung absolute Pflicht.
Kletterschuhe
Kletterschuhe sitzen sehr eng, haben eine spezielle Sohle für eine gute Haftung auf Tritten und eine gewisse Vorspannung. Meist sind es Klettverschlussschuhe, um schnell herein und wieder heraus zu kommen, aber auch Schnürschuhe sind auf dem Markt erhältlich. Es gibt unterschiedliche Kletterschuhe für unterschiedliche Klettertypen und Strukturen.
Chalk
Normalerweise wird Chalk auch als Magnesiumcarbonat bezeichnet. Chemisch setzt sich es aus 4MgCO3 × Mg(OH)2 × 4H2O) zusammen. Magnesia wirkt schwach basisch und neutralisiert damit den sauren Handschweiß. Deshalb wird diese Verbindung beim Turnen und speziell auch beim Klettern verwendet, um einen besseren Griff zu erlangen. Der Kletterer trägt das Magnesia im „Chalkbag“ bzw. „Magnesiabag“ mit sich.
Toprope/Top Rope
Das Tope-Rope-klettern beziehungsweise Tope-Rope-sichern (von engl. top – oben, rope – das Seil) ist die einfachste und sicherste Art zu klettern. Deshalb wird dieser Begehungsstil zum größten Teil bei Anfängergruppen angewendet. Als erstes muss ein erfahrender Kletterer die Route vorklettern, um das Seil im obersten Haken, im so genannten Umlenkhaken, zu fixieren. Nun hängen beide Seilenden nach unten. Top-Rope können nur kurze Routen geklettert werden, deswegen wird dieses Verfahren meistens in Kletterhallen angewendet. Das bedeutet, dass die Routen nicht länger als eine halbe Seillänge hoch sein dürfen, das entspricht etwa 25 Metern. Im Gegensatz zum klassischen Nachstieg steht der Partner am Boden und sichert den Kletternden von unten aus und muss dabei ständig Seil einnehmen. Ein Vorteil ist, dass der Kletterer sich immer im Blickfeld des Sichernden bewegt. Weiterhin kann die Sicherung auch von anderen Gruppenmitgliedern übernommen werden, somit muss sich nicht allein der Vorsteiger damit beschäftigen. Darüber hinaus kann der Kletternde sich jederzeit ins Seil hängen und ausruhen oder wieder zum Boden abgelassen werden.
Vorstieg und Nachstieg
Klettern im Vorstieg bedeutet, dass der Kletterer das Sicherungsseil vom Boden mit nach oben nimmt und die Sicherung erst eintritt, wenn er das Seil in die Zwischensicherungshaken eingehängt hat. Der Sicherungspartner sichert von dem Punkt aus, an dem losgeklettert wird. Der Vorstieg erfordert nicht nur bessere körperliche, sondern auch mentale Fitness des Kletterers. Vorstieg sollte vor allem in überhängenden Abschnitten betrieben werden, da der Sturz so weniger Gefahr des Wandkontaktes birgt.
Klettern im Nachstieg ist im Grunde Top-Rope-Klettern. Gesichert wird vom vorgestiegenen Kletterer, der dann die Nachsteigenden von oben sichert. Im Gelände besteht allerdings mehr Risiko aufgrund von bspw. gestuftem Gelände, Pendelgefahr und Schlappseil.
Bouldern
Als Bouldern bezeichnet man das Klettern in Absprunghöhe. Anseilen und Sichern ist nicht notwendig. Ein Boulderproblem kann aus zwei, aber auch aus 20 querverlaufenden Zügen bestehen. Meist sind Boulder (engl. für „Blöcke“) wenige, maximalkraftlastige Züge – aber auch technische Boulder mit schwierigen Bewegungsaufgaben werden zum Beispiel bei Wettkämpfen geschraubt.
Karabiner
Karabinerhaken gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Grundsätzlich kann man Verschlusskarabiner und Normalkarabiner unterscheiden, die es jeweils in verschiedenen Formen und Ausführungen gibt. Verschlusskarabiner können zugeschraubt, per Twist-Lock oder Spinball-Sicherung verschlossen werden. Bei Normalkarabinern lässt sich der Schnapper nicht feststellen, er ist somit zur direkten Sicherung nicht geeignet. Normalkarabiner werden meist an einer „Expressschlinge“ als „Expressset“ zur Zwischensicherung genutzt. Sie sind einfacher und schneller zu bedienen als die verschließbaren Karabiner.
Knoten/Sichern
Für den Anfänger sind das Erlernen des Achterknotens und die richtige Top-Rope-Sicherungstechnik das A und O vor dem Kletterstart. Es gibt viele verschiedene Sicherungsgeräte (wie zum Beispiel Tubes oder Abseilachter), einige relevante Knoten. In Folge 2 dieses Specials sehen Sie in mehreren Videos, wie die Grundsicherungstechniken funktionieren.
Begehungsstile
Die drei wichtigsten Begehungsstile im Sportklettern sind Rotpunkt, On Sight und Flash.
Rotpunkt ist eine Route geklettert, wenn sie sturzfrei im Vorstieg bis zum Ende begangen wird, ohne sich an einem Haken oder im Klettergurt auszuruhen. Es müssen dabei alle Zwischensicherungen selbst angebracht werden, in der Halle alle Zwischensicherungen eingehängt werden.
Eine On Sight-Begehung ist eine Rotpunktbegehung, die im ersten Versuch gelingt und dem Kletterer nur die Informationen zugänglich waren, die er durch das Besichtigen vom Boden aus bekommen hat. Tipps, Abseilen über die Route oder das Beobachten von Anderen in den Routen ist „On Sight“ nicht erlaubt.
Flash ist eine Rotpunktbegehung im ersten Versuch mit Zusatzinformationen, die On Sight nicht genehmigt sind.
Routenbewertung
Siehe auch Kletterhalle. Es gibt verschiedene Skalen, mit denen man eine Route bewerten kann (UIAA, franz. Skala, sächsische Skala, YDS). Mehr dazu in Folge drei unseres Specials.
Crashpad
Das Crashpad ist eine tragbare Matte, die zum Schutz bei Stürzen aus geringer Höhe dienen soll. Sie wird meist beim Bouldern eingesetzt.
Griffarten
Sloper, Zangen, Löcher, Leisten, Schalen, Noppen, Untergriffe – es gibt beinahe unzählig viele verschiedene Klettergriffe. Mehr zu den einzelnen Griffarten & – techniken lesen Sie in Folge 5 des Specials!
Quelle: bergleben.de