Snowboardbergsteigen: Welche Ausrüstung wird benötigt?
Viele Umsteiger und Tourenanfänger stehen zunächst vor einem Berg von Fragen, wenn es um die richtige Ausrüstung geht. Doch ohne die benötigten Hilfsmittel sollte man niemals das Haus verlassen. Snowboardbergsteigen ist nur mit der richtigen Ausrüstung sicher!
Grundausrüstung
Lawinen sind grundsätzlich ein Naturereignis und werden erst im Zusammenhang mit dem Menschen zur Gefahr. Deshalb ist die Ausrüstung aller, die abseits der Pisten Snowboard fahren wollen, sehr wichtig. Essentiell ist es daher, ein LVS-Gerät am Körper zu tragen, sobald man sich in freiem Gelände abseits der Pisten befindet,. Auch eine Lawinenschaufel sowie eine Lawinensonde gehören in den Rucksack. Mit diesen drei Geräten kann man im Falle eines Lawinenunfalles Verschüttete finden bzw. gefunden werden – Voraussetzung ist natürlich, dass jeder Beteiligte weiß, wie man damit umgeht. Sobald man eines dieser drei Gerätschaften nicht bei sich hat, kann dies im Ernstfall tödlich ausgehen. Ein Erste-Hilfe-Set für die Erstversorgung sowie ein Biwaksack, eine DAV Snowcard und ein Handy sollten auch nicht fehlen.
Zusätzlich gibt es einige Entwicklungen, die eine Verschüttung verhindern oder die Ortung des Verunglückten erleichtern sollen.
Lawinenausrüstung – Lawinenrucksack
Die Entwickler von Lawinenausrüstung machen sich deshalb zum Teil einen einfachen physikalischen Effekt zunutze: Bewegt sich eine Masse aus unterschiedlich großen Teilen, spült es die größten nach oben – zu beobachten zum Beispiel, wenn man ein Müsli schüttelt. Im Schnee ist es nicht anders.
Der Gedanke hinter den Lawinen-Airbags ist deshalb, schlicht die Masse des Skifahrers zu vergrößern – damit ihn der Schnee nach oben spült.
Neu auf dem Markt ist der Snowpulse, ein in den Rucksack integriertes Airbagsystem, das sich rund um Kopf, Nacken und Schultern aufbläst. Dadurch soll neben dem Vergrößerungseffekt zusätzlich dieser sensible Körperbereich vor Verletzungen geschützt werden. Außerdem wird der Körper in Rückenlage gebracht, sodass das Opfer die Chance auf freie Atmung hat.
ABS-Lawinenairbag
Der ABS-Lawinenairbag ist der Klassiker unter den Airbags – auch er soll das Opfer an der Oberfläche halten. Aktiviert wird der Airbag mit einem kräftigen Ruck an einem Schulterriemen. Für diesen allerdings muss man Zeit und Nerven haben, wenn sich der Boden unter den Füßen zu bewegen beginnt.
Nicht immer gelingt das. Die Hersteller warnen deshalb davor, sich mit dieser Sicherheitsausrüstung riskanter zu verhalten als ohne. Denn einen 100-prozentigen Schutz gibt es nicht.
Avalanche Ball
Hinter dem Avalanche Ball steht ein anderes Prinzip: Mit diesem System wird die Verschüttung in Kauf genommen, an der Oberfläche bleibt jedoch ein roter Ball zurück, der mittels einer Leine mit dem Skifahrer verbunden ist. Wenn man nicht alleine unterwegs ist und nicht auch die Kameraden verschüttet sind, entfällt also die zeitaufwendige Suche.
Avalung
Auch das Atmungssystem Avalung hilft dem bereits Verschütteten. Die meisten Lawinenopfer ersticken – obwohl selbst eine Nassschneelawine bis zu 50 Prozent Sauerstoff enthält. Doch durch die feuchte Atemluft vereist der Schnee, und diese Eisschicht verhindert einen Sauerstoffaustausch. Der Avalung besteht aus einer künstlichen Atemhöhle, die dem Schnee mit einem Schlauchsystem beim Einatmen die Luft entzieht und die ausgeatmete Luft über den Rücken ableitet.
Navigationsgerät
Das traditionelle Kartenlesen vor und während einer Tour kann selbstverständlich nicht zu 100% von einem Navigationsgerät ersätzt werden. Dennoch können Sie zusätzlich eingesetzt wertvolle Vorteile aufweisen. So zum Beispiel die Trackback funktion, die es ermöglicht bei unvorhergesehenem Wetterumschwung und schlechter Sicht den exakt selben Weg wieder zurück zu nehmen, um Gefahren vorzubeugen! Weitere Funktionen wie Höhenmeter und Kompass ermöglichen eine besserer Orientierung.